Sensationell: HafenCity Run brachte mehr als 90.000 Euro

27.9.2024
|
Lesedauer:
5 Minuten. Von Liv Sachisthal. Foto: © FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

Am Ende war er in die „schnelle Gruppe“ seiner Firma geraten. „Da musste ich mich echt etwas anstrengen“, sagt Dr. Andreas Kleinau im Rückblick auf den Hafencity Run am 1. Juni 2024 und lacht. Bei der Spendenübergabe an den Abendblatt-Verein rund dreieinhalb Monate später hat sich der Geschäftsführer der HafenCity GmbH von den Strapazen erholt und schwärmt von dem Event. „Besonders bewegt hat mich der Spirit, etwas gemeinsam zu machen mit Kolleginnen und Kollegen – nicht im Wettbewerb, sondern als Team“.  

Und genau darum ging es auch wieder bei der 22. Ausgabe des Runs, der explizit als Lauf für alle – ob Großmutter, Kind oder geübter Marathonläufer – angelegt ist. Mit diesem Gedanken hatten die Veranstalter die diesjährige Route auch noch besser passierbar gestaltet. „Wir haben die urbane Strecke mit ihren Treppen inklusionsgerecht gemacht, viele Rampen aufgebaut und damit eine Verdreifachung der Anzahl teilnehmender Organisationen für Menschen mit Behinderung erreicht,“ berichtet Steven Richter, Geschäftsführer der BMS – Die Laufgesellschaft. Tatsächlich waren dann auch 751 Teilnehmer in 13 inklusiven Teams am Start, fast eine Verdopplung gegenüber dem Vorjahr.

Spaß am Laufen hatte diese Gruppe beim HafenCity Run 2024
© FUNKE Foto Services | Thorsten Ahlf

17.000 Läufer gingen auf die vier Kilometer lange Strecke

Auch in der Gesamt-Teilnehmerzahl hat der Run deutlich zugelegt: Insgesamt traten 17.000 Läuferinnen und Läufer bei schönstem Sonnenschein an, der ganz überwiegende Teil im Kollegenkreis über ihre Firmen, ergänzt um große und kleine Familienangehörige. Darüber kann sich auch der Abendblatt-Verein nun freuen, denn auch der Erlös stieg im Vergleich zum Vorjahr um rund 15 Prozent auf 90.785 Euro, die wieder dem Hamburger Abendblatt hilft e.V. zugutekommen. Einen Teil verwendet der Verein für seine Einzelfallhilfe. Mit dem Großteil unterstützt er elf soziale Projekte für Kinder sowie Menschen mit Behinderung in der Region rund um die Elbinseln:

Das Kinderkultur-Programm der Honigfabrik Wilhelmsburg bietet eine Vielzahl künstlerischer, kultureller und freizeitpädagogischer Workshops und Gruppen an. Die Spende fließt in das hauseigene Segelangebot für die Kids aus der Umgebung. Kinder, die noch nicht schwimmen können, erhalten vorab einen Schwimmkurs.

Tolle Projekte für kleine und große Menschen werden unterstützt

Um eine Baukunst-Aktion geht es beim Bunte Kuh e. V., der im Spätsommer wieder über vier Wochen in ein Zelt in die Bahnhofspassage Wilhelmsburg einlädt. Gemeinsam mit dem multikulturellen Team kreieren Kinder und Familien eine neue, fantasievolle Stadtlandschaft mit Höhlen, Kuppeln, Monstern oder auch Modelle aus Ton an Tischen.

Integrationsprojekt des Vereins Parkour Creation im Oberhafenquartier. Geflüchtete und Hamburger trainieren in der Parkour-Halle.© Parkour Creation e.V.

In der Halle des Parkour Creation e. V. in der HafenCity findet jeden Sonntag Nachmittag ein Parkourkurs für Jugendliche mit Fluchtgeschichte statt. Auch hier geborene Kinder und Jugendliche sind herzlich willkommen, sodass über den Sport eine integrative Wirkung entsteht. Nach dem Kurs können die Teilnehmer noch frei trainieren, spielen und gemeinsam essen.

In der offenen Werkstatt und im Garten des Kreativgarten e. V. wird gemeinsam gebaut, gegärtnert, Tiere versorgt sowie zusammen gekocht und gegessen. Das Projekt „Stadtmodell Wilhelmsburg“ ist somit ein Treffpunkt und ein zweites Zuhause für Kinder aus verschiedensten kulturellen und familiären Hintergründen. In den Ferien finden zudem Tagesausflüge statt.

Im Kreativgarten Wilhelmsburg versorgen die Kinder aus der Umgebung die Tiere des Projekts.
© Kreativgarten Wilhelmsburg | Kreativgarten Wilhelmsburg

Um ein Ferienprogramm geht es auch bei den Climb-Lernferien: In den Schulferien erfahren lernschwache Kinder zwei Wochen lang Förderung unter einem der vier Mottos „Traumberufe”, „Meine Stadt”, „Forschen” oder „Sport und Ernährung”. Junge Erwachsene, darunter viele Lehramtsstudierende, bieten den Kindern täglich von 9 bis 16 Uhr Lernzeiten in Deutsch und Mathematik an. Nachmittags gibt es spannende Projektzeiten. Viele der Kinder haben Fluchterfahrung und kommen aus sozial benachteiligtem Umfeld.

Der Abendblatt-Verein unterstützt besonders gern Bildungsprojekte

Ebenfalls um Bildungsförderung kümmert sich der Seiteneinsteiger e. V. Mit dem „BuchEntdecker XXL“-Tag lädt der Verein die Jahrgänge fünf bis 13 von Hamburger Stadtteilschulen aus dem Hamburger Süden zu kostenlosen Lesungen, Diskussionsrunden und Workshops in das Bürgerhaus Wilhelmsburg und die umgebenden Bücherhallen ein. Ziel ist es, die Lese- und Textverständniskompetenzen der Schüler zu stärken.

Der Verein Brücken für Kinder hat mit der Stadt inklusive Bewegungsinseln errichtet.© Brücken für Kinder-Rauhes Haus. | Brücken für Kinder-Rauhes Haus.

Gemeinsam mit dem Verein „Brücken für Kinder“ hat die Stadt an fünf Standorten in Hamburg inklusive Bewegungsinseln errichtet. Diese sogenannten IBIs bestehen aus voraussetzungslos zu nutzenden Gerätensembles und sollen insbesondere Menschen mit Behinderung ermöglichen, ihre körperliche Gesundheit stärken – Kurse mit Anleitung inklusive. Mit der Spende werden die Geräte jetzt um läuferische Elemente ergänzt und – als Motivation – das Laufabzeichen des DLV, Urkunden und T-Shirts eingeführt.

Zwei Projekte des Bürgerhauses Wilhelmsburg werden gefördert

Gleich zwei Projekte des Bürgerhauses Wilhelmsburg erhalten eine Förderung: Beim Zirkus Grenzenlos besuchen drei Trainer alle 14 Tage eine Unterkunft für Geflüchtete in Hamburg-Wilhelmsburg und bieten zwei bis drei Stunden Mitmachzirkus an. Es nehmen immer mindestens 30 Kinder daran teil, für die dieses Angebot Stärkung und Hoffnungsschimmer ist.  

Beim SonntagsPlatz gibt es unter dem Motto „Gucken. Essen. Machen“ einmal im Monat für die ganze Familie Gelegenheit, im Bürgerhaus Wilhelmsburg Kindertheater zu erleben, gemeinsam zu essen und sich gegenseitig kennenzulernen. Günstige Preise ermöglichen auch Familien mit geringem Einkommen die Teilnahme.

Das Kinderschutzzentrum in Harburg bietet Traumatherapeutische Begleitung für Kinder aus der Umgebung an.© Kinderschutz-Zentrum | Kinderschutz-Zentrum

Das Kinderschutzzentrum in Harburg bietet Traumatherapeutische Begleitung für Kinder aus der Umgebung an. Hier geht es um langfristige Beratung und Therapie von Kindern und Jugendlichen, die zum Teil über Jahre schwerstmisshandelt oder sexuell missbraucht wurden und die oft schon nicht mehr in ihren Herkunftsfamilien leben, sondern bei Pflegeeltern. Bis zu 80 Jugendliche im Alter von zehn bis 18 Jahren werden hier begleitet und aufgefangen.

Die Talentaufbaugruppe der Schule in Ochsenwerder – für begabte Schülerinnen und Schüler.

Seit 2009/2010 bietet der Hamburger Sportbund in ganz Hamburg ein Training für sportlich begabte Kinder der 3. und 4. Klassen in aktuell 74 Talentaufbaugruppen mit rund 900 Kindern an. Das Training wird einmal wöchentlich von lizenzierten Trainern durchgeführt und schult die grundlegenden Bewegungsfertigkeiten der Kinder. Mit unserer Unterstützung kann die Talentaufbaugruppe in Ochsenwerder weitergeführt werden.

Mehr zum Thema

HafenCity Run: 17.000 Sieger beim größten Firmenlauf im Norden

16 Mannschaften kämpfen mit Drachenbooten um begehrten Preis

So geht inklusiv: HafenCity Run jetzt fast barrierefrei

Mehr als 2200 Menschen profitieren über diese Projekte und über die Einzelfallhilfe des Abendblatt-Vereins vom Erlös des HafenCity Runs 2024. „Der Verein ist für uns ein zuverlässiger und starker Partner, der genau weiß, wo gerade Hilfe benötigt wird“, erläutert Steven Richter die Entscheidung für die langjährige Kooperation.

Der nächste HafenCity Run findet statt am Sonnabend, dem 17. Mai 2025. Alle Infos unter www.hafencityrun.de